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Thomas Weber
Figur in Ton, Keramische Skulpturen
Gert Wiedmaier
Figur und Portrait

Dauer der Ausstellung:
07.10.05 - 28.01.06
Öffnungszeiten:
Di - Fr 12 - 18 Uhr, Sa 10.30 - 14 Uhr


Thomas Weber, Figurengruppe


Thomas Weber, Figurengruppe

Thomas Weber
Die keramischen Figurengruppen können als typisch gelten für die Ästhetik des Künstlers. Oft variiert er möglichst einfache Formen, die aber zugleich sehr offen sind für eine große Breite an Deutungsmöglichkeiten, die in ihrer Eingängigkeit frappierend wirken, aber in der Variation und in der Deutlichkeit, mit der der Künstler ihre Struktur, ihre Architektur herausarbeitet, sich als höchst komplex herausstellen. Sie erweisen sich als alles andere als einfach interpretierbar, sie wollen und müssen bezogen werden auf selbst so komplexe Sachverhalte wie unser Verständnis von uns selbst, von unserer Art und Weise, auf der Welt zu sein.

(Peter Böthig)

"Meine erste Begegnung mit dem Material Ton war zufälliger Natur. Im Frühjahr 1991 brachte jemand einen Packen Ton mit nach Hause, ich sollte etwas daraus machen, das sei bestimmt ein spannendes Material für mich. Ich selbst wollte aber nicht, weil mir das Material suspekt war - zu sehr belastet - auch aus distanziertem Verhalten gegenüber Neuem. Dann fing ich aber doch an und war schnell begeistert, ohne fremde Hilfsmittel direkt mit den Händen zu arbeiten. Die Hände sind das beste Werkzeug. Ein Material also, das leicht formbar und doch eigensinnig ist.
Das leicht Formbare kam meiner spontanen Arbeitsweise ebenso sehr entgegen wie das Eigensinnige meinem Charakter. Das war eine große Entdeckung! Bald wurde Ton zu dem Material, mit dem ich mich am besten ausdrücken konnte. Dass ich keine Ausbildung mit dem Material erfahren hatte, erkannte ich bald als Vorteil. Technische Hochleistungen interessierten mich ohnehin nicht. Ich war mehr an elementarer, kreativer Gestaltung interessiert. Die Technik kommt von allein. Bei guten Arbeiten bleibt sie unscheinbar im Hintergrund. Wichtiger waren mir Gestaltungsideen, die ohne Hintergedanken, direkt, authentisch und möglichst einfach, meinem unbestimmten Inneren eine Form verleihen. Das war und ist bis heute mein Thema."

(Thomas Weber)

Thomas Weber
1958 geboren in Ettlingen-Spessart, Baden
1982 - 87 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Klasse für "Freie Graphik" bei Prof. Rudolf Schoofs

lebt und arbeitet in Ludwigsburg

Stipendien / Arbeitsaufenthalte
2005 Arbeitsaufenthalt im International Ceramic Research Center "Guldagergaard", Dänemark
2004 Arbeitsaufenthalt an der Staatlichen Majolikamanufaktur, Karlsruhe
2003 Europäisches Keramiksymposion in Gmunden, Österreich
1993 - 2001 Drei Arbeitsaufenthalte am "EKWC" in s'Hertogenbosch, NL
1998 - 99 Cité des Arts, Paris
1997 - 98 BEMIS, Center for Contemporary Arts, Omaha, Nebraska, USA

Preise
1999 Keramik Offenburg, 1. Preis für Plastik

Lehrtätigkeiten
seit 1999 Dozent für Keramik an der Jugendkunstschule"Labyrinth" und an der VHS in Ludwigsburg
2003 - 04 Vertretung (Prof. Spagnulo), Klasse für "Freie Keramik" an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste, Stuttgart


Gert Wiedmaier
Mit Gert Wiedmaiers Fotoarbeiten, die er zu immer größerer Perfektion bringt, eröffnen sich neue Perspektiven und Blicke auf die von ihm gesuchten Motive. Es sind im weitesten Sinne die Räume und die Menschen, die ihn interessieren, die Stadt, deren städtebauliche Struktur, ihre Gebäude und deren belebtes Innenleben. Die Bearbeitung seiner Fotos lassen sie wie von fern erscheinen, aus großer Distanz, mit Abstand aufgenommen, in des Wortes doppelter Bedeutung, und doch kennt der Rezipient allemal diese Motive, oder glaubt sie jedenfalls zu kennen. Dennoch, Wiedmaiers Fotos sind nicht einfach Dokumentationen der Realität, sie stellen auch Fragen an die Verhältnisse, die Menschen schaffen und in denen sie leben müssen.
Zwischen Malerei und Bildhauerei, ist das Ausgangsmaterial seiner Kunst weder Leinwand noch Pinsel, weder Papier noch Bleistift, sondern der Fotoapparat und der Film. Mit dem unverdächtigen Blick des scheinbar objektiven Fotoapparates beginnt seine Arbeit und der künstlerische Prozess. Danach überlagert er die fotografische Wirklichkeit Schicht um Schicht mit seinen künstlerischen Mitteln, mit Wachs, das jahrtausendalte Konservierungs- aber auch Leuchtmittel, mit Farbe und inhaltlich mit strengen Ornamenten und Reihungen.
Beim Blick hinter oder durch solche Überlagerungen der Realitäten, Formen und Farben, von Wachs und Lack, kann das transparent werden, was unsere eigene Sicht auf die Welt verschleiert. Er will die Welt, die er durch Fotografie entdeckt, sichtbar machen in ihrer Vielschichtigkeit im Verhüllen und Offenlegen. Hierin liegt sein künstlerisches Erkenntnisprinzip.

(aus: "Zwischen Wirklichkeit und Kunst", Prof. Dr. August Heuser)

Gert Wiedmaier
1961 in Stuttgart geboren
1982 Kunstgeschichte Universität Stuttgart
1983 - 1991 Kunstakademie Stuttgart
1983 - 1988 (Kunsterziehung bei den Prof. Baumgartl, Michou, Brodwolf)
1988 - 1991 (Freie Bildhauerei) Klasse Prof. Jürgen Brodwolf
1990 Akademiepreis
1992 / 93 Landesgraduiertenförderung

lebt und arbeitet in Stuttgart


Gert Wiedmaier, Einladungskarte, Motive aus dem Zyklus "Bewegung von oben"
Abb. links: "Auf der Treppe", 2005, Abb. rechts: "Acht Figuren", 2005

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